14.10.2024
Bobsport

Bobteam 2024/25 steht

Die Bobsaison 2024/25 steht in den Startlöchern. Nach der langen Sommerpause wollen diese zehn Bobfahrer:innen wieder voll angreifen und reichlich Edelmetall sammeln.

Pilot Christoph Hafer wird in diesem Jahr in seine dritte Saison als Adlerträger starten. Bereits seit 2010 ist der 32-jährige Polizeimeister im Bobsport aktiv, bei den Olympischen Spielen 2022 in Peking feierte er seinen bisher größten Karriereerfolg. Im Zweier mit Anschieber Matthias Sommer fuhr Hafer zu Bronze, im Viererbob verpasste er eine weitere Medaille nur um sechs Hundertstelsekunden. Die vergangene Saison lief für den gebürtigen Bad Aiblinger aber alles andere als nach Plan: Er absolvierte lediglich einen Einsatz im Weltcup. In diesem Jahr will Hafer nun wieder voll angreifen.

Mit Anschieber Issam Ammour wird in dieser Saison der amtierende Europameister mit dem Adler auf der Brust an den Start gehen. Seit 2016 betreibt der ehemalige Leichtathlet Bobsport und kann dabei bereits auf einige Erfolge zurückblicken. 2019 wurde der Gießener sowohl im Zweier- als auch im Viererbob Junioren-Weltmeister, 2018 sicherte er sich einen Junioren-Europameisterschaftstitel im Viererbob sowie eine Bronzemedaille im Zweierbob. In der vergangenen Saison folgte dann der nächste Karriereschritt: Zusammen mit seinem Bruder Adam startete der 31-Jährige im Weltcup, krönte sich im Zweierbob zum EM-Sieger und holte bei der Heim-WM eine Silber- und eine Bronzemedaille.

Auch Joshua Tasche darf sich gute Chancen ausrechnen, in der kommenden Saison im Weltcup zu starten. Sein sportliches Talent zeigte er in der Vergangenheit schon als Teil der deutschen 7er-Rugby-Nationalmannschaft. Seit 2021 ist der 29-Jährige als Anschieber im Bobsport zu Hause. Wie bereits in den zwei abgelaufenen Saisons wird der Eintrachtler im Team Lochner an den Start gehen. Im Schlitten des fünfmaligen Weltmeisters holte Joshua Tasche alleine im vergangenen Jahr dreimal Silber und einmal Weltcupgold.

Christoph Peth blickt dagegen auf ein unglückliches Jahr zurück. Bei den Anschubtests im Oktober 2023 verletzte sich der Anschieber schwerwiegend und verpasste die gesamte Saison. Nun ist der 25-Jährige wieder fit und will mit der Eintracht angreifen. In der Saison 2022/23 sicherte sich der Polizist neben Bronze bei den Europameisterschaften der Junioren die Silbermedaille bei den Junioren-Weltmeisterschaften.

Neue Gesichter

Neu im Team der Eintracht ist Pilot Maximilian Illmann. Der 26-Jährige stellte trotz seines jungen Alters bereits mehrfach sein Können unter Beweis und krönte sich mit seinem Team im vergangenen Jahr sowohl im Zweier- als auch im Viererbob zum Junioren-Weltmeister. Der Bundespolizist gilt als vielversprechender Pilot für den Weltcup, wo er bereits erste Erfahrungen sammeln konnte. Seine nächsten Erfolge wird der gebürtige Zwickauer nun bei der Eintracht einfahren.

Ebenfalls zum ersten Mal mit dem Adler auf der Brust wird in dieser Saison Eric Strauß auf Medaillenjagd gehen. Der Anschieber wechselte zusammen mit seinem Piloten Maximilian Illmann nach Frankfurt und kann bereits auf reichlich Edelmetallgewinne in seiner Laufbahn zurückblicken. Dreizehn Gold-, Silber- und Bronzemedaillen aus Europa- und Weltmeisterschaften darf der ehemalige Leichtathlet sein Eigen nennen. Seinen bislang größten Erfolg feierte der 29-Jährige 2019, als er bei den Junioren-Weltmeisterschaften Gold im Viererbob holte.

Hochklassige Besetzung auch bei den Frauen

Hinter Maureen Zimmer liegt ein ereignisreiches Jahr als Adlerträgerin. Zunächst startete die Pilotin im Europacup, wo sie mit zahlreichen Medaillen für Aufsehen sorgte und schließlich während der Saison in den Weltcup befördert wurde. Auch in der Königsklasse des Bobsports überzeugte die Europacupsiegerin von 2023 und zeigte stets souveräne Leistungen. Der Weltcup war für die die mehrmalige Junioren-Weltmeisterin dabei keineswegs etwas Unbekanntes: Ihre Bobkarriere begann sie als Anschieberin und durfte dabei bereits Weltcuperfahrung sammeln, bevor sie an die Lenkseile wechselte.

Auch Vanessa Mark bleibt der Eintracht in der anstehenden Saison erhalten. Die Anschieberin erlebte im letzten Jahr ihre bisher erfolgreichste Saison im Bobsport. Neben Weltcupgold in Innsbruck krönte sich die 28-Jährige im Schlitten von Lisa Buckwitz auch zur Weltmeisterin in Winterberg – ein Riesenerfolg. Die ehemalige Leichtathletin fährt  bereits seit 2015 Bob und konnte auch in den Jahren zuvor mit Bronze-, Silber- und Goldmedaillen im Weltcup auf sich aufmerksam machen. In der Vergangenheit wurde die Adlerträgerin jedoch immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen, so auch in diesem Jahr. Die ersten Saisonrennen wird Vanessa Mark verletzungsbedingt verpassen.

Cynthia Kwofie geht dieses Jahr in ihre zweite Saison als Adlerträgerin. Die ehemalige Leichtathletin wechselte 2020 auf die Eisbahn und konnte ihr Talent sofort eindrucksvoll unter Beweis stellen. Bereits in ihrer Debütsaison sicherte sich die 23-Jährige mehrere Medaillen, 2023 kürte sich die Anschieberin zur U23-Junioren-Weltmeisterin. Im Eintracht-Dress folgten in der letzten Saison dann die bisher größten Erfolge ihrer noch jungen Karriere: Sowohl bei der Junioren-EM als auch bei der Junioren-WM sicherte sich Kwofie im Schlitten von Charlotte Candrix die Goldmedaille.

Komplettiert wird das Team der Eintracht von Mira Baus. Die 20-Jährige kommt aus der Leichtathletik, in der sie sich durch ihre starke Beschleunigung und Kraft für eine Karriere im Bobsport empfohlen hatte. In dieser Saison sollen nun ihre ersten Wettkämpfe auf der Eisbahn folgen.

Wir sind mit dem Kader sehr zufrieden und haben ein starkes Team.

Tim Restle, Trainer und sportlicher Leiter

Der Trainer und sportliche Leiter Tim Restle sieht das Bobteam für die neue Saison gut aufgestellt. „Wir sind mit dem Kader sehr zufrieden und haben ein starkes Team. Wir haben sehr viele Kandidaten, die sich realistische Chancen für eine Teilnahme an Olympia 2026 ausrechnen dürfen. Das ist unser Ziel: möglichst viele Leute zu Olympia zu bringen,“ so der Trainer. Gleichzeitig richtet er den Blick auch schon in die Ferne: „Auch im Junioren-Bereich sind wir beispielsweise mit Cynthia [Kwofie, Anm. d. Red.] gut aufgestellt und haben einige Akteure für die Zukunft. Mit der neuen Anschubstrecke ab nächster Saison sowie einer neuen Trainerstelle haben wir auch für den nächsten Olympia-Zyklus bereits Strukturen geschaffen.“