04.03.2024
Bobsport

Gold und Bronze bei Heim-WM

Die Adlerträger:innen sichern sich die nächsten Medaillen bei den Bob-Weltmeisterschaften. Während Issam Ammour auch im Viererbob auf dem Podest steht, fährt Vanessa Mark in Winterberg sogar zu Gold.

Was ein Wochenende für die Bobsportler:innen der Eintracht! Sowohl Issam Ammour als auch Vanessa Mark gingen bei den Heim-Weltmeisterschaften in Winterberg an den Start – und beide landeten auf den vorderen Plätzen. Für Issam Ammour war es nach den Rennen im Zweierbob am letzten Wochenende bereits der zweite Einsatz bei der WM. Anschieberin Vanessa Mark betrat den Eiskanal dagegen zum ersten Mal bei den diesjährigen Weltmeisterschaften in Winterberg.

Enger Fight um Platz drei

Nach der sensationellen Silbermedaille in der letzten Woche nahm Anschieber Issam Ammour erneut im Schlitten seines Bruders Adam Platz, dieses Mal aber im Viererbob. Das Edelmetall im Zweierbob aus der letzten Woche war der Bobwelt noch in bester Erinnerung, jetzt stellte sich die Frage, ob die noch junge Truppe auch in der Königsdisziplin Viererbob überzeugen kann. Und Team Ammour sollte nicht enttäuschen: nach einem fabelhaften vierten Lauf inklusive eigener Startbestzeit rasten der Eintrachtler und seine Kollegen am Sonntag erneut auf das Treppchen.

Aber der Reihe nach: Mit maximaler Anspannung startete der Geschwister-Bob am Samstag in die ersten zwei Durchgänge. Mit einer soliden Startzeit beendeten die Ammour-Brüder ihren ersten Lauf auf dem vierten Platz, unmittelbar hinter dem lettischen Bob um Emils Cipulis. Zwar konnten sich der Adlerträger und sein Team im zweiten Durchgang auf den dritten Rang schieben, der Abstand zu den Letten blieb aber auch nach dem dritten Lauf am Sonntag denkbar knapp. Lediglich vier Hundertstel trennte die beiden Schlitten, ein enger Kampf um die Bronzemedaille bahnte sich an.

Ammour-Brüder holen Bronze

„Zwischen den Läufen war die Anspannung groß, wir wollten die Medaille mit allen möglichen Mitteln verteidigen und mit einem Spitzenlauf auch ein Statement setzen“, schildert Issam Ammour die Gefühle vor dem entscheidenden Lauf. „Gerade für mich, der bereits Silber im Zweier gewonnen hat, war es wichtig, dass meine Kollegen auch mit einer Top-Platzierung bei der Heim-WM die Heimreise antreten. Ich habe ordentlich Koffein getankt, den Fokus gefunden und den gesamten Rest, der in meinem Körper war, in den Anschubbügel gedrückt. Ich habe die Augen geschlossen und nur den Willen gespürt, diese Medaille mit Nachhause zu holen.“ Das Team Ammour brannte mit 5.02 Sekunden ihre beste Startzeit in das Eis und konnten so eine hohe Geschwindigkeit aufbauen. Aber nicht nur der Start war überragend, auch Pilot Adam Ammour zeigte eine fehlerlose Leistung in der Bahn und sicherte seinem Team so die Bronzemedaille. Ein unfassbarer Erfolg!

Der hart umkämpfte dritte Platz fühlt sich wie ein Sieg an. Genau das macht unseren Sport aus, der Kampf um die Hundertstel.

Issam Ammour, Bobsportler

„Der hart umkämpfte dritte Platz fühlt sich wie ein Sieg an. Genau das macht unseren Sport aus, der Kampf um die Hundertstel. Die Stimmung, das Publikum am Start sowie am Zeil war dementsprechend elektrisiert. Wir wurden vom krassen Publikum bei der Heim WM hier in Winterberg beflügelt und konnten auch nur so die gezeigte Performance abrufen“, berichtet der Eintrachtler nach den Rennen begeistert. „Eine krasse WM in meiner ersten Weltcup-Saison geht damit zu Ende. Es waren unfassbar spannende Entscheidungen, die uns, besonders aber dem Piloten, nervlich alles abverlangt haben. Mit vielen Erfahrungen reicher blicke ich nun auf die nächste Saison und alles, was mich noch zusammen im Familien-Bob erwartet. Ein Traum ist wahrgeworden!“

Herzschlagfinale auch bei Vanessa Mark

Mit Vanessa Mark lieferte sich eine weitere Adlerträgerin einen engen Kampf um die vorderen Positionen. Dafür ging die Anschieberin in der bewährten Kombination mit Pilotin Lisa Buckwitz an den Start. Zusammen sicherten sich die Beiden in dieser Saison bereits einmal Weltcupgold in Innsbruck, nun sollten sie auch bei den Weltmeisterschaften im Winterberg um den obersten Podestplatz kämpfen.

Von Beginn an startete die Eintrachtlerin stark in den Wettbewerb und schloss den ersten Lauf zusammen mit ihrer Pilotin auf dem zweiten Platz ab. Der Rückstand zu Platz eins betrug lediglich 0,01 Sekunden. Diesen konnten sie im zweiten Durchgang wettmachen und beendeten den ersten Wettkampftag auf den vordersten Rang, dicht gefolgt von den Bobs von Laura Nolte und Kim Kalicki. Auch im dritten Lauf setzte der Schlitten mit Eintrachtbeteiligung die schnellste Zeit und startete so als Führender in den letzten Durchgang. In diesem konnte Laura Nolte den Abstand durch die schnellste Zeit des Teilnehmerfeldes zwar noch einmal verkürzen, aber auch Lisa Buckwitz und Vanessa Mark lieferten zum wiederholten Mal eine starke Zeit, blieben so nach vier Durchgängen mit einem Vorsprung von nur 0,05 Sekunden auf den ersten Platz und krönten sich sensationell zum Weltmeister.

Der Sieg ist für die ganzen letzten Jahre, in denen ich viele Rückschläge einstecken musste.

Vanessa Mark, Bobsportlerin

„Im ersten Moment konnte ich es gar nicht glauben. Ich habe so lange auf diesen Moment gewartet, und als er dann plötzlich da war, fühlte es sich irreal an", kann Vanessa Mark den Sieg immer noch nicht fassen. „Ich freue mich unglaublich, endlich die Chance bekommen zu haben, zu zeigen, was ich drauf habe. Es war eine gute Saison, und dann bei der WM zu gewinnen, macht mich unbeschreiblich glücklich. Der Sieg ist für die ganzen letzten Jahre, in denen ich viele Rückschläge einstecken musste. Es lohnt sich, dran zu bleiben!"