Am Wochenende wird Bobfans einiges geboten. Im norwegischen Lillehammer finden die nächsten Rennen im Europacup statt, zeitgleich macht der Weltcup in Innsbruck Halt. Gleich sechs Adlerträger:innen werden in den beiden Wettkampfserien an den Start gehen und versuchen, um die vorderen Plätze mitzufahren. Während es dabei im Weltcup um eine Empfehlung für einen WM-Startplatz geht, gibt es im Europacup gleich zwei Debüts zu feiern.
Startlastigste Strecke im Wettkampfkalender
Pilot Adam Ammour wird genauso wie die beiden Anschieber Joshua Tasche und Issam Ammour beim Weltcup in Österreich an den Start gehen. Zum letzten Mal wird die Wettkampfserie dabei auf dem gewohnten Eiskanal in Innsbruck-Igls ausgetragen. Die Bobbahn befindet sich aktuell im Umbau, ab nächster Saison sollen die Rennen auf einer neuen Streckenführung gefahren werden. Noch zeichnet sich der olympische Eiskanal Igls aber als wichtige Starterbahn aus. Die Strecke ist sehr kurz, die Startzeit spielt demnach eine bedeutende Rolle für das Gesamtergebnis.
„Das Ziel ist, eine gute Startzeit zu liefern und sich so für einen Startplatz zu empfehlen.“
Tim Restle, Trainer und sportlicher Leiter
Umso wichtiger wird es für die Anschieber sein, für einen guten Start zu sorgen. Joshua Tasche wird dabei wie gewohnt im Viererbob von Johannes Lochner antreten. Zusammen sammelten die beiden in diesem Wettkampfjahr schon mehrmals Edelmetall, so sicherte sich der Eintrachtler im Saisonverlauf bereits einmal die Silber- und einmal die Bronzemedaille. Den Rennen in Innsbruck fällt neben der Relevanz für den Gesamtweltcup nun noch eine weitere Bedeutung zu. „Es ist ein wichtiger Wettkampf für uns, weil das Rennen um die WM-Plätze immer enger wird. Das Ziel ist deshalb, eine gute Startzeit zu liefern und sich so für einen Startplatz zu empfehlen“, erklärt Trainer und sportlicher Leiter Tim Restle im Hinblick auf die Weltmeisterschaften in Lake Placid, die Anfang März ausgetragen werden.
Auch für Issam Ammour wird es deshalb von Bedeutung sein, zusammen mit seinem Bruder Adam eine gute Platzierung einzufahren. Der 23-jährige Pilot sicherte sich in der vergangenen Woche in St. Moritz die Bronzemedaille im Zweier, auf dem Olympia Eiskanal Igls sollen für das startstarke Team Ammour nun weitere Medaillen folgen.
Internationale Debüts
Im Europacup kommt es am Wochenende derweil zu gleich zwei Saisondebüts. Anschieberin Mira Baus wird zum ersten Mal in ihrer noch jungen Karriere bei einem internationalen Rennen an den Start gehen. Beim Europacup in Innsbruck Ende Dezember war die ehemalige Leichtathletin bereits als Ersatzanschieberin dabei und wusste in den Trainings mit starken Leistungen auf sich aufmerksam zu machen. In Lillehammer erhält die 20-Jährige nun die Belohnung für ihre starke Entwicklung.
„Mira Baus feiert in Lillehammer ihr internationales Debüt. Das ist etwas sehr Besonderes, sie hat sich das verdient“, freut sich Tim Restle für die junge Anschieberin. „Wir sind sehr gespannt, was möglich ist. Es geht jetzt aber erstmal darum, die Erfahrung mitzunehmen. Sie ist eine junge Athletin, die noch sehr viel Zeit hat und noch am Anfang ihrer Entwicklung steht.“
„Es ist schön, dass er wieder in das Wettkampfgeschehen eingreifen kann.“
Tim Restle, Trainer und sportlicher Leiter
Neben Mira Baus werden die Rennen in Lillehammer auch für Christoph Peth etwas Besonderes sein. Lange wurde der talentierte Anschieber von einer schwerwiegenden Verletzung ausgebremst, nach über einem Jahr hat die Leidenszeit nun ein Ende. Im Viererbob von Laurin Zern wird der 25-Jährige sein internationales Comeback geben. „Christoph hat sich durch starke Auftritte bei der Selektion die Nominierung für den Europacup verdient“, berichtet Trainer Tim Restle stolz. „Es ist schön, dass er wieder in das Wettkampfgeschehen eingreifen kann.“
Ziel Podestplatz
Zu guter Letzt wird auch Pilotin Maureen Zimmer am Wochenende im Einsatz sein und sowohl beide Europacup-Rennen im Zweier als auch den Wettkampf im Monobob bestreiten. In Innsbruck-Igls wusste die Europacupsiegerin von 2023 in dieser Saison bereits zu überzeugen und sicherte sich Gold in ihrer Lieblingsdisziplin Monobob.
„Maureen hatte in Igls einen sehr starken Start in die Monobob-Saison. Im Zweierbob muss sie sich aber noch einfahren“, erklärt Tim Restle die Ausgangssituation. Im vergangenen Jahr ging die Adlerträgerin fast ausschließlich im Einsitzer an den Start, an den Zweierbob muss sie sich nun erst wieder gewöhnen. Den Rennen in Lillehammer blickt der Trainer dennoch kämpferisch entgegen. „Wir haben in Innsbruck sehr viel Material getestet, was aber nicht ganz so gut funktioniert hat. Die Fahrleistung war dennoch gut und ich denke, dass sie daran anknüpfen kann. Mal schauen, was nach vorne geht!“