Der Weltcup ist zurück, am Wochenende startete die Elite des Bobsports in die neue Saison. Auch die beiden Eintrachtler Issam Ammour und Joshua Tasche reisten nach Altenberg, um sich im SachsenEnergie Eiskanal mit der Weltspitze zu messen.
Bronze im Zweier
Als frischgebackener Deutscher Meister startete Anschieber Issam Ammour im Schlitten seines Bruders Adam am Samstag selbstbewusst in die Rennen im Zweierbob. Im ersten Lauf zeigten die Beiden sofort, dass sie in der Saison oben mitfahren wollen, und setzten mit 54.83 Sekunden die drittschnellste Zeit des Teilnehmerfelds. Im zweiten Durchgang konnte sich das Bruder-Duo sogar noch steigern, dieses Mal leuchteten 54.65 Sekunden auf der Anzeigetafel auf. Trotz der Verbesserung führte am Samstag kein Weg vorbei an den Dauerrivalen Francesco Friedrich und Johannes Lochner, die die ersten beiden Plätze unter sich ausmachten. So stand für Issam Ammour am Ende die Bronzemedaille zu Buche. Ein mehr als solider Auftakt, auf den der Adlerträger nun aufbauen kann.
Widrige Bedingungen am Sonntag
Am Sonntag standen dann die Rennen im Viererbob an, bei denen neben Issam Ammour auch Eintrachtler Joshua Tasche an den Start ging. Während Issam Ammour erneut im Schlitten seines Bruders Platz nahm, trat Letzterer im Team Lochner an. Bei nebligen Bedingungen erlebten die Beiden in Altenberg jedoch keinen normalen Rennverlauf. Nicht viele Bobs hatten ihren ersten Lauf beendet, als der Durchgang bereits abgebrochen werden musste. Der Chinese Kaizhi Sun war gestürzt, die Behandlung durch den Bahn-Arzt nahm etwas Zeit in Anspruch.
Der erste Durchgang wurde nicht mehr fortgesetzt, stattdessen sollte nur der folgende zweite Lauf gewertet werden. Mit etwas Verzögerung startete schließlich dieser entscheidende Durchgang, der allein für die Endplatzierung ausschlaggebend war. Issam Ammour begann den Lauf zusammen mit seinen Kollegen stark und setzte die zweitschnellste Startzeit, im Verlauf der Bahn fiel das Team aber noch auf den vierten Rang zurück und schrammte denkbar knapp an der zweiten Medaille des Wochenendes vorbei. Besser lief es bei Team Lochner und Joshua Tasche. Der zweite Bob mit Eintracht-Beteiligung erwischte ebenfalls einen sehr guten Start, behielt das Tempo und überquerte die Ziellinie nach 54.34 Sekunden an zweiter Stelle. Der gelungene Saisonauftakt Joshua Tasches wurde so mit der Silbermedaille belohnt.
Das Ergebnis im Viererbob ist super schwierig einzuschätzen.
Tim Restle, Trainer und sportlicher Leiter
„Im Zweier ist es so ausgegangen, wir erwartet hatten“, berichtet Trainer Tim Restle nach dem Wochenende. „Francesco Friedrich ist zusammen mit Anschieber Simon Wulff auf seiner Heimbahn nicht zu schlagen. Der dritte Platz geht also völlig in Ordnung.“ Mit dem Ergebnis im Viererbob hadert der Trainer dagegen etwas. „Das Ergebnis im Viererbob ist super schwierig einzuschätzen, da das Rennen unterbrochen wurde“, so Tim Restle. „Team Ammour und Team Lochner sind aber vorher schon einmal gefahren, was dann nicht gewertet wurde. Es hat aber alleine auf die Kufen schon einen Unterschied, wenn du schon einmal gestartet bist und sie vorbelastet sind. In der sportlichen Bewertung war es deswegen eigentlich ein irreguläres Rennen, die Ergebnisse sind da mit Vorsicht zu genießen.“
Viel Zeit zur Regeneration bleibt Issam Ammour und Joshua Tasche jetzt nicht. Bereits an diesem Wochenende stehen die nächsten Weltcup-Rennen in Sigulda an.
