03.02.2020
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Zwischen Coppa Romana, Schlitteda und Scoul

Die Curler von Eintracht Frankfurt haben an der diesjährigen Coppa Romana vom 12.bis 15. Januar in Silvaplana den 28. Rang von 76 Rängen erreicht. Bei insgesamt 10 Teilnahmen ist dies das zweitbeste Ergebnis der Vereinsgeschichte.

Die Curler von Eintracht Frankfurt haben an der diesjährigen Coppa Romana in Silvaplana den 28. Rang erreicht. Bei insgesamt 10 Teilnahmen ist dies das zweitbeste Ergebnis. 76 Mannschaften maßen sich vom 12.bis 15. Januar auf dem Eis in Silvaplana.

Open-Air-Curling ist für die Teilnehmenden ein Erlebnis, denn das Spielen auf offener Fläche ist insofern etwas Besonderes, als die Witterung einen erheblichen Einfluss nehmen kann. So verändert Sonne die Bedingungen erheblich, auch der Maloja-Wind kann so heftig blasen, dass (wie es vor zwei Jahren vorkam) „Konter-Eis“ auf dem Rink nebenan angezeigt werden musste, damit der Stein ins Haus glitt. Und letztes Jahr wurde vor jedem Stoß mit dem Mopp der hereingewehte Pulverschnee weggewischt, damit der Stein überhaupt den Weg ins Haus fand. Aber es haben alle Teams die fast gleichen Bedingungen, man muss einfach mit ihnen umzugehen wissen.

Natürlich erwischte das Eintracht-Team Tom Sutherland (Skip), Hans Wicki, Simon Weber und Manfred Hübner – verstärkt am ersten Tag durch den Scuoler Dario Müller - bei der Auslosung den Frühstart und mit Lausanne Olympique einen harten Gegner. Von der Kälte wie angefroren, lief am Montagmorgen beim deutschen Team denn auch noch recht wenig zusammen, was zur klaren Niederlage führte: 2:7 Ends und 3:11 Steine. Immerhin wärmte ab Mitte des Spiels die Sonne die leicht erstarrten Mienen der Spieler, sodass sie Mut schöpften, als es nachmittags gegen das Team Luxembourg mit Skip Alex Benoy auf das Eis trat. Die Eintrachtler wirkten wie ausgewechselt und brachten die Steine in der gewünschten Länge direkt ins Haus oder auch um gute gegnerische Positionen herum, was sich rasch in Zählbares verwandelte. Am Schluss lautete das Resultat 6:3 Ends und 10:3 Steine, womit die ersten zwei Punkte im Trockenen und das Tagwerk vollendet waren.

Harte Morgenarbeit am zweiten Tag

Erneut war es der Morgen, mit dem sich die Frankfurter schwer taten, denn der zugeteilte Gegner, das Schaffhauser Team Maier (Skip Andreas Maier), hätte in Reichweite gelegen. Doch zu viele kleine Fehler machten den Ideen von Skip Sutherland den Garaus und so endete die Partie mit einer Niederlage (2:7 Ends bei 5:8 Steinen).

Zügig ging das Nachmittagsspiel über die Runden und endete mit einem knappen Sieg der Eintracht, erneut bei strahlender Sonne und – bei flatternden Fahnen – grimmiger Kälte. Erstmals glitten die Frankfurter über die volle Spiellänge von 10 Ends, denn es wurde wenig diskutiert und dafür zügig gespielt; die Runde gegen Küsnacht II (Skip Frei) endete bei 5:5 Ends mit 11:8 Steinen für die Mannschaft aus der Mainmetropole. Vielleicht hatte die in der Mittagszeit absolvierte Schlittenfahrt, die Schlitteda, zur Ski-Station Corvatsch das ihrige beigetragen.

Zum Schluss ein Remis

Hart auf hart ging es am Mittwoch im fünften Spiel gegen Samedan I (Skip Tarnuzzer) mit dem am Ende glücklicheren Ausgang für die Eintracht. Skip Sutherland schaffte es, mit einigen gelungenen Steinen bereits verloren geglaubte Ends zu verbuchen, und mit 6:4 Ends und 12:10 Steinen den Einzug in das große Finale und ein sechstes Spiel zu sichern.

Diesmal stand das Walliser Team Saas Fee III (Skip Zbinden) bereit. Hier nun zeigten sich Ermüdungserscheinungen auf beiden Seiten, was sich auch im Endergebnis niederschlug: Beide Teams schrieben fünf Ends und zehn Steine. Dies trug den Frankfurtern den 28. Schlussrang ein, ein Ergebnis, mit dem sie überhaupt nicht gerechnet hatten. Aus ihren sechs Spielen erreichten die Frankfurter 3 Siege, 2 Niederlagen und ein Unentschieden, insgesamt erzielten sie 26 Ends und 51 Steine. Auch neben dem Eis verbrachten die internationalen Teams viel Zeit gemeinsam und wurden am Rande der Spiele bestens mit lokalen Köstlichkeiten verpflegt.
Zu Ehren kam, so ganz nebenbei, auch der Frankfurter Manfred Hübner, der in die Liste jener eingetragen wurde, welche mindestens 10 Teilnahmen zu verzeichnen haben. Die meisten Spiele gemacht hat jedoch Werner Attinger, der bereits zum 35. Mal vermerkt wurde und früher zu den bekanntesten Personen im Schweizer Curling gehörte; mit seinem Team belegte er an der Coppa diesmal den 6. Platz, nachdem er in früheren Jahren mehrmals als Sieger ausgerufen worden war.

Wenig Glück in Scoul 

Wenig erfreulich begann für die Frankfurter am Wochenende drauf das Turnier „Grond Premi da Scuol“; hier wurde  an den beiden ersten Tagen über 8 Ends gespielt. Am Open-Air-Turnier im Unterengadiner Dorf beteiligten sich 20 Mannschaften; die Eintracht trat mit Skip Tom Sutherland, Hans Wicki, Simon Weber und Juha Honkkila sowie Manfred Hübner als Ersatz (Hans Wicki war am Sonntag in der Früh zurückgefahren) als 4-Nations-Team an. Mit dem „anderen Eis“ kamen die Main-Städter am Freitag schlecht zurecht und verloren das erste Spiel klar mit 1:6 Ends und 1:11 Steinen, um dann am Nachmittag den Sieg zu erkämpfen (4:4 Ends und 10:8 Steine). Am Freitagmorgen erschwerte leichter Schneefall die Verhältnisse, was zu einem Unentschieden (5:3 Ends und 5:5 Steine) führte. Als am Nachmittag die Sonne zu scheinen begann, schien das 4-Nations-Team) eher darauf bedacht, sich Sonnenbräune zuzulegen, dabei wäre das Spiel zu gewinnen gewesen; Spielstand schliesslich: 4:4 Ends und 6:7 Steine).

Im letzten Spiel hatten die Frankfurter mit 3:7 Ends und 4:12 Steinen das Nachsehen und landeten auf dem 18 Platz mit insgesamt 17 Ends und 26 Steinen. Als Sieger geehrt wurde SENTergard (Skip Andri Krebs) – in dessen Team hatte auch Dario Müller gespielt, der die Frankfurter zu Wochenanfang verstärkt hatte.