Selektionsrennen
Die Selektionsrennen finden zu Beginn der Saison statt. Während der Rennen sammeln die startenden Piloten Punkte. Anhand dieser Punkte ergibt sich eine Rangliste, nach der Bundestrainer René Spies auswählt, welche Pilot:innen im Weltcup oder Europacup starten. Spies ist zwar nicht an die Rangliste gebunden, in der Regel weicht der Nationaltrainer aber nur selten von der Liste ab.
Die Selektionsrennen sind somit entscheidend für den Saisonverlauf der Athlet:innen. „Deshalb ist die Selektion immer sehr nervenaufreibend. Wir sind am Anfang der Saison und da ist das Problem, dass die Athlet:innen noch nicht wirklich Bob gefahren sind, das kann zu einer gewissen Unsicherheit führen. In den Selektionsrennen passieren deshalb immer wieder unerwartete Dinge“, so Tim Restle (Sportlicher Leiter Bobsport) zum Stellenwert der Rennen.
Deutsche Meisterschaften
Die Deutschen Meisterschaften finden einmal im Jahr statt. Hierbei werden an einem Wochenende Rennen im Zweier-, Vierer- und Monobob ausgetragen. Im Gegensatz zu anderen Sportarten sind die Deutschen Meisterschaften ein kleinerer Wettkampf und dienen ebenfalls als Selektionsrennen für die Plätze im Welt- und Europacup. Nach den Leistungstests sind die Deutschen Meisterschaften die ersten Rennen in der deutschen Bob-Saison, die als erster Gradmesser für die Saison zu verstehen sind. Die „richtige“ Saison startet aber eigentlich erst nach den nationalen Meisterschaften.
Weltcup und Europacup
Der Bob-Weltcup wird jährlich von der International Bobsleigh & Skeleton Federation (IBSF) veranstaltet. Der IBSF ist der Weltverband aller Bobsportler:innen und Skeletonfahrer:innen und der Landesverbände. Der Weltcup ist eine Wettkampfserie, die jedes Jahr acht Stationen umfasst und bei der Rennen im Zweier- und Viererbob der Männer und im Zweier- und Monobob der Frauen ausgetragen werden. Zusätzlich gibt es noch eine Kombinationswertung, die sich aus den gesammelten Punkten der zwei Einzeldisziplinen zusammensetzt.
Für jede Platzierung im Weltcup werden Punkte vergeben. So erhält beispielsweise der Sieger 225, der Zweitplatzierte 210, der Drittplatzierte 200 Punkte. Am Ende ergibt sich so eine Gesamtwertung, bei der diejenigen gewinnen, die über die Saison hinweg die meisten Punkte gesammelt haben.
Der Europacup läuft nach demselben Prinzip ab, stellt allerdings eine Unterbau-Wettkampfserie des Weltcups dar. Das heißt: Wer in den Leistungstests überzeugt, wird vom jeweiligen Nationaltrainer für den Weltcup ausgewählt. Wer ebenfalls überzeugen konnte, allerdings nicht unter den besten drei gelandet ist, der startet im Europacup. Hier werden sechs Rennen innerhalb Europas ausgetragen.
Weltmeisterschaft und Europameisterschaft
Die Welt- und Europameisterschaften stellen in nicht olympischen Jahren den Abschluss der Weltcup-Saison dar, allerdings sind die Wertungen der beiden Wettbewerbe getrennt voneinander. Die Welt- und Europameisterschaften sind nach den olympischen Winterspielen die renommiertesten Wettbewerbe im Bobsport. Bei den Welt- und Europameisterschaften werden an einem Wochenende der Zweierbob der Frauen und der Männer sowie der Monobob bei den Frauen und der Viererbob der Männer ausgetragen.
Welche Athlet:innen bei den Welt- und Europameisterschaften starten, wird ebenfalls über Selektionsrennen ermittelt, sodass auch hier der Bundestrainer das letzte Wort hat und die Sportler:innen auswählt, die bei den Rennen antreten.
Die meisten Medaillen bei Bob-Weltmeisterschaften hat Stand heute Deutschland geholt. Mit insgesamt 208-mal Edelmetall (82 Goldmedaillen, 69 Silbermedaillen und 57 Bronzemedaillen) ist Deutschland die Rekordnation bei Bob-Weltmeisterschaften.